Schreibblockaden

gefrustet Frau zu sehen. Das Bild stellt dar, wie überwindet man Schreibblockaden im Studium

Wie überwindet man Schreibblockaden im Studium?

Sollte Ihnen eine Schreibblockade bei Ihren Studienarbeiten zu schaffen machen, ist das kein Grund zu verzagen. Schreibblockaden sind Schriftstellern und Schreibern aller Art ein unwillkommener Gast, der sich jedoch immer mal wieder blicken lässt. Die Gründe dafür können unterschiedlich und mitunter auch sehr diffus sein, sodass sich längst nicht immer ein konkreter Anlass für eine Schreibblockade festmachen lässt. Zum Glück gibt es da ein paar Tricks, die wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen möchten.

Kenne den Feind: Was ist eine Schreibblockade?

Eine Schreibblockade ist ein Phänomen, das sich am besten als überwältigendes Gefühl beschreiben lässt, im Schreibprozess zu versacken und zum Stillstand zu kommen. Dies tritt dabei nicht nur kurzfristig auf, sondern scheint sich zu verkrampfen – es verhält sich fast wie ein kreativer Treibsand. Schreibblockaden werden durch eine Reihe von Faktoren ausgelöst, die individuell recht unterschiedlich sein können, jedoch meist etwas mit einer Form der inneren Anspannung zu tun haben. Es verhält sich ähnlich wie beim Schichtarbeiter, der wegen eines ungünstigen Schichtwechsels nun schnell ins Bett und „jetzt schlafen“ muss. Doch genau dieser Gedanke, befeuert durch das zerknirschte Bewusstsein, dass die Nacht kurz ist, macht das Einschlafen unerträglich schwer. Einer Schreibblockade liegt im Kern eine recht ähnliche Dynamik zugrunde.

Sie hat eher sekundär etwas mit einem Mangel an Ideen geschweige denn mit einem Mangel an Talent zu tun. Die Forschung hat uns stattdessen gezeigt, dass Selbstzweifel tatsächlich ein großer Teil der Schreibblockade sind (was die meisten Schreiber und Schreiberinnen bestätigen können). Selbstzweifel können jedoch in einer Vielzahl von Formen auftreten.

  • Apathie – Dieses teilnahmslose Gefühl tritt häufig auf, wenn das Schreiben als lästige Pflichterfüllung und möglicherweise als formal zu rigide und einengend empfunden wird. Sie fühlen sich möglicherweise unterfordert und sind durch zeitraubende aber notwendige Formvorgaben frustriert. Gerade bei akademischen Arbeiten, die formal naturgemäß sehr rigiden Standards unterliegen, kann dieses Gefühl auftreten.
  • Ausbleibendes Erfolgserlebnis – Zu schreiben kann ein sehr zäher Prozess sein, bei dem Sie sich immer wieder den Lohn der Mühen vergegenwärtigen müssen. Wer etwas repariert, sieht das Resultat sofort. Beim Schreiben hingegen kommt das Feedback oft erst lange nach der abgeschlossenen Arbeit …. und manchmal überhaupt nicht. Dieses „Malochen ins Nichts“ und die zeitliche Entkopplung von Arbeit und Erfolg kann es enorm erschweren, motiviert bei der Sache zu bleiben.
  • Der vorangegangene Punkt kann natürlich auch Ängste und gefühlte Unzulänglichkeiten befeuern. Plötzlich hadern Sie damit, ob Ihr Text denn auch wirklich gut genug ist. Mit einem Mal erscheint jeder Nebensatz verdächtig! Auch dies kann eine lähmende Wirkung entfalten, da das Vertrauen in den Text und in Sie selbst als Schreiber/Schreiberin verlorengeht.
  • Zu guter Letzt können natürlich auch Konflikte mit uns oder Anderen, die aber an sich gar nicht mit unserem Schaffen zu tun haben, unseren Schreibfluss überschatten.

Schreibblockaden überwinden

Zum Glück sind Schreibblockaden nicht in Stein gemeißelt. Sie lassen sich durchaus überwinden. Dazu ein paar Tipps, wie Ihnen das gelingen kann:

  • Machen Sie eine Pause! Auf Krampf weiterschreiben zu wollen, wenn offensichtlich Sand im Getriebe ist, macht eine Schreibblockade nur noch manifester (und frustrierender). Machen Sie für eine Weile etwas Anderes und kehren Sie später zurück, um Ihre Arbeit mit unvoreingenommenem Auge zu betrachten.
  • Schreiben Sie etwas Anderes! Vermeiden Sie dabei Bereiche mit hohem Schwierigkeitsgrad oder biederen formalen Vorgaben. Schreiben Sie einfach. Und wenn es nur ein paar Social Media Posts, ein Tagebucheintrag oder Kommentare sind. Erinnern Sie sich daran, warum Ihnen das Schreiben auch Freude bereiten kann.
  • Tun Sie so, als hätten Sie Ihre Arbeit noch nie gelesen. Gerade bei längeren Texten kann der Teufel im Detail stecken. Den bisherigen Text noch einmal mit frischen Augen zu sichten (idealerweise nach einer Pause) kann oftmals unaufgeregt aufzeigen, wo Fehler gemacht wurden und welche Verbesserungen sinnvoll sind – auf dass es anschließend zuversichtlich weitergehen kann.
  • Tun Sie etwas Alltägliches, um den Kopf frei zu kriegen. Monotone Aufgaben, wie Duschen, Putzen usw. lassen Ihr Gehirn auf Autopilot schalten und lassen der kreativen Seite die Freiheit, in Ruhe über das Problem nachzudenken oder auch mal auf Durchzug zu stellen. Denn oftmals ist alles, was es braucht, eine einfache Entkrampfung und etwas Distanz zum Text – räumlich wie zeitlich.

Schreibblockaden sind meist hausgemacht

Wie sich zeigt, sind diese Blockaden eher selten eine höhere Gewalt, der wir machtlos ausgeliefert sind. Oftmals sind sie einfach nur das Resultat von Frustrationen, die noch nicht einmal ursächlich notwendigerweise etwas mit dem Text zu tun haben müssen. Häufig jedoch sind Schriftsteller aller Art zu sehr in den Regeln und der Struktur des Schreibvorgangs an sich gefangen. Sei es ein Artikel, ein Roman oder eine wissenschaftliche Arbeit. In diesem Kontext hat es sich bewährt, einfach so zu tun, als würden Sie einem Freund erzählen, woran Sie gerade arbeiten. Solche Gedankenbilder wecken bisweilen die Lust am Beschreiben und bringen den notwendigen Ehrgeiz, sich um Klarheit zu bemühen. Niemals vergessen: schreiben ist immer Veranschaulichung! Und das aus den Augen zu verlieren, hat bisher noch jeden Schreibfluss zum Versiegen gebracht.